Welt hinter Glas

Das gebrochene Herz,

das ich nicht mehr spüren will,

entzieht mir mit jedem Schlag ein Stück meiner Zeit.

 

Das eingeschlafene Glück

macht nur selten leise und vorsichtig auf sich aufmerksam. Ist es etwa bereit, hat es etwas für mich?

 

Ich schließe dies eine Kapitel,

um das Schicksal nicht mehr unnötig herauszufordern.

Zu viel hab ich ihm schon zugemutet, 

es reicht für mehrere Leben.

 

Ich schreie die bitteren Worte raus,

um sie aus meinem Gedächtnis zu verbannen.

 

Nicht der Hauch einer Träne ist mehr zu sehen. Nicht der Hauch eines Gefühls ist zu spüren. Wie hinter Glas.

 

Ich will das Gute in Erinnerung behalten,

doch es geht nicht. 

Ich will das Schlechte begraben,

doch es geht nicht.

Ich will mich nur noch leicht fühlen,

bevor ich unsichtbar werde.

 

Die Gedanken sortiert, ich habe einen neuen Platz für sie gefunden. Sicher und verbannt. Aber lebe ich noch? Ich spüre es nicht.

 

Ich will keine erschöpfenden Träume mehr.

Das Spiel ist gewonnen, ein bitterer Preis, eine Schnelllektion.

 

Ich will wieder auf die helle Seite.

Will wieder spüren, irgendwas.

Doch es geht nicht.

Ich höre nur noch diesen Schrei in mir.

Ich schaue auf diese Welt und spüre nichts.

Zwischen mir und der Welt ist dickes Glas.

Grausam sicher und undurchdringlich.