Tod & Leben

Es sind die größten Wunder und Rätsel des Lebens: die Geburt und der Tod. Der Beginn und das Ende. 

 

Ich habe den Tod erlebt, in all seinen grausamen Facetten, selbstherrlich, gnadenlos, endgültig. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn er nimmt, was man liebt. Ich kenne die Verzweiflung und die Trauer, die er hinterlässt. Und ich kenne das schwarze Loch, in das man stürzt, sobald er seine Aufgabe erfüllt hat. Ich habe erlebt, wie es sich anfühlt, wenn er den Raum betritt und ihn für sich einnimmt. Ich habe ihn gespürt, mit jeder erschrockenen Faser meiner Seele. Er hat mir Angst gemacht, eine unvergleichliche Angst. Und er hat mir gezeigt, was Machtlosigkeit wirklich bedeutet. 

 

Die Erinnerung an den Tod, an die schrecklichsten Momente meines Lebens, an das, was er mich hat fühlen lassen, sind heute noch so präsent wie damals. Noch heute spüre ich seine kalten Klauen, die er in mein Herz gerammt hat. Noch heute fühle ich mich gefangen in dieser Intensivstation, in den Momenten der Panik und Verzweiflung von damals.

 

Es schien als könnte ich dieses Trauma niemals überwinden, als würde dieser Albtraum niemals ein Ende finden, als würde ich an diesen Ort niemals zurückkehren können. Dieser Ort, dieses Krankenhaus, in dem ich so viele Gefühle ließ. So viel Hoffnung und Zuversicht, aber auch so viel Angst und Verzweiflung. Und ein Stück meines Herzens, das ich damals einfach dort liegen ließ... 

 

Und so hat es mich unglaublich viel Überwindung gekostet, diesen Ort nach 2 1/2 Jahren wieder zu betreten. Denselben Eingang zu nehmen, über dieselben Flure zu laufen, den vertrauten Geruch wahrzunehmen. Sich meinen Ängsten zu stellen, die Flut der Erinnerungen auszuhalten. Es waren Momente, in denen es mir kalt den Rücken runterlief. Die mich erstarren ließen. Die mir den Atem nahmen.

 

Aber ich habe mich diesen Augenblicken gestellt, ich habe meinen eigenen Ängsten die Stirn geboten und sie als Chance verstanden, mit dem Albtraum aus der Vergangenheit abzuschließen. Das Schicksal hat mir diese Chance geboten und ich habe sie angenommen und genutzt. Das Schlechte in das Gute umgewandelt.

 

Und so verwandelten sich diese dunklen Momente von damals in helle Augenblicke von heute, die mein Leben positiv verändern sollten. 

 

Gemeinsam mit meiner Familie habe ich dort das Größte erlebt. Nie haben wir einen Augenblick sehnlicher erwartet. Noch nie haben wir einen Augenblick tiefer geliebt. Noch nie haben wir einen Augenblick ehrlicher gedankt. 

 

In diesem einen Augenblick, der alles veränderte, der die tiefsten Wunden geheilt und unser Leben um so viel reicher gemacht hat, ist neues Leben entstanden. Das Gute ersetzte das Schlechte. Glück ersetzte Unglück. Freude ersetzte Trauer.

 

Ein kleines, wunderschönes Wesen, so unschuldig und rein, hat in nur einem Augenblick mein geschundenes Herz mit unendlicher Liebe und Glück geflutet. Einfach so. Mit nur einem Blick, direkt ins Herz ♡. Mein kleiner Seelenretter.

 

...und so verließ ich glücklich und auf wundersame Art geheilt diesen Ort und nahm mein Stück Herz, das ich damals dort liegen ließ, einfach wieder mit...

 

"ELIAS...

Sehnlichst erwartet bist du. 

Du hast den Atem des Lebens

aufgenommen und mit Deinem

ersten Schrei unsere Herzen

tief bewegt.

Du bist ein Wunder.

Du bist Wunsch, Geschenk und Erfüllung".