Spanien - Santiago de Compostela - Mein Reisebericht

Die Pilger, die den berühmten Jakobsweg gehen, kommen aus aller Welt in Santiago de Compostela an. Sie kommen aus aller Welt. Ihr Ziel war und ist das Grab des heiligen Apostels Jakobus, einen der Jünger Jesus'. 


Jakobus hat seinerzeit in Spanien erfolglos gepredigt. Nach Jerusalem zurückgekehrt, wurde er dort enthauptet. Seine Jünger legten daraufhin seinen Leichnam in ein Boot und überführten ihn mithilfe eines Engels nach Spanien. Ein Sternenregen wies ihnen die richtige Stelle. Nachdem er dort begraben wurde, wurde die Kathedrale zu seinen Ehren gebaut. Die Kathedrale von Santiago de Compostela gilt seitdem als die Grabeskirche des Apostels Jakobus.


Der spanische Name Santiago kommt übrigens vom lateinischen sanctus jacobus. Der Name der Stadt Santiago de Compostela leitet sich ab vom lateinischen campus stellae - Sternenfeld. 


Abertausende von Menschen ziehen seit jeher zu dem Sternenfeld 'Compostela'. Und ich nunmehr auch. Dort zu sein, an diesem magischen Ort, erfüllte mich mit einer unglaublichen Ehrfurcht, mit einem Gefühl von unbändiger Liebe zu Gott und mit einem wohltuenden Gefühl von Frieden. Im Nordwesten Spaniens, an der Küste Galiciens, dort, wo die Römer das Ende der Welt vermuteten, stand ich nun vor dieser eindrucksvollen Kathedrale und war zutiefst ergriffen. Ich durchschritt die Heilige Pforte, besuchte das Grab des Apostels, umarmte seine oberhalb des Altars ausgestellte Figur und feierte die dortigen Gottesdienste mit. Das alles löste ein unbeschreibliches Gefühl der Ruhe in mir aus. Am Ende der Pilgermesse wird ein übergroßer Weihrauchkessel, der inmitten der in Kreuzform angelegten Kathedrale hängt, von acht Männern mithilfe von dicken Seilen bis fast an die Decke geschwungen. Es war spektakulär und atemberaubend!!!!


Der große Platz vor der Kathedrale ist seit jeher der Treffpunkt für tausende von Pilgern. Hier treffen sie sich, hier kommen sie an, hier liegt das Ziel ihres kräftezehrenden Pilgerweges. Ich habe gesehen, wie sie sich in den Armen lagen, wie sie gemeinsam vor Glück und Erschöpfung weinten und lachten. Sie schienen so sehr vereint in einer Gemeinschaft des Friedens im Schutz des Heiligen Jakobus. 


Übernachtet habe ich in einem wunderschönen, stattlichen, ehemaligen Kloster. Oberhalb gelegen, hatte ich so einen grandiosen Blick auf die ganze Stadt. 


Ich habe zwei Nächte in Santiago de Compostela verbracht und es war eine wundervolle Zeit. Ich habe dort eine innere Ruhe und einen inneren Frieden gefunden, wie selten irgendwo zuvor. 


Durch die vielen Gassen schlendernd, begegnete ich dort ausschließlich nur glücklichen, erfüllten Gesichtern. 


Über dieser Stadt hängt eine besondere Aura, wenn man einmal dort war, dann weiß man das einfach. Sobald man in diese außergewöhnliche Stadt eintaucht, wird man ein Teil von ihr. 


Ich bin unendlich glücklich, dort gewesen zu sein. Diese wundervolle Zeit möchte ich nicht missen und weiß, dass mich das Gefühl, das mir dort geschenkt wurde, für immer begleiten wird.